« So funktioniert der Sehtest beim Optiker »

Wer eine vorhandene Sehschwäche korrigieren möchte, kommt an einem Sehtest nicht vorbei. Doch wie läuft der eigentlich ab? Und muss man dafür unbedingt zum Augenarzt bzw. zum Optiker oder kann man ihn auch selbst durchführen? Wir verraten Ihnen hier alles Wichtige zum Thema "Sehstärke messen" und welche große Bedeutung der Vorgang für Ihre Sehfähigkeit hat.

Eine Sehschwäche beginnt

Es beginnt meistens ganz harmlos und unspektakulär. Irgendwann stellt man einfach fest, dass man nicht mehr so gut sieht. Es können Kleinigkeiten sein, woran sich das festmachen lässt – etwa, dass das Zeitungslesen schwerfällt oder man im Verkehr das Kennzeichen des vorausfahrenden Fahrzeugs nicht mehr entziffern kann. Klar, dass da der Verdacht aufkeimen muss, dass die Sehfähigkeit nachgelassen hat. Gewissheit tut jetzt Not. Und diese Gewissheit liefert ein Sehtest. Dabei wird anhand objektiver Faktoren und auf wissenschaftlicher Grundlage die tatsächliche Sehstärke bzw. das Sehvermögen gemessen. Anhand der Messergebnisse lässt sich dann beurteilen, ob eine Sehhilfe benötigt wird bzw. welche Stärke die Brillengläser oder die Kontaktlinsen haben müssen.

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Übrigens: Natürlich kann sich die Sehfähigkeit im Laufe der Jahre auch bei einem Menschen verändern, der bereits eine Sehhilfe trägt. Dann muss gewissermaßen nachjustiert werden. Sehr häufig ist dies mit dem Älterwerden ab dem 40. Lebensjahr der Fall.

Sehstärke selber zu Hause messen – keine gute Idee

Ja, es stimmt, theoretisch kann man seine Sehstärke selbst messen. Im Internet kursiert dafür eine ganze Reihe von Anleitungen, die angeblich kinderleicht umzusetzen sind. Um einen ungefähren Eindruck zu bekommen, kann man die ein oder andere auch gerne einmal ausprobieren. Allerdings sind alle diese Methoden überaus ungenau. Genauigkeit ist aber der entscheidende Faktor, wenn es darum geht, eine vorhandene Sehschwäche zu diagnostizieren und dann auch mit der passenden Sehhilfe zu korrigieren. Näherungswerte helfen hier definitiv nicht weiter.

Vor Selbstdiagnosen und dem Kauf von Billigbrillen beim Discounter sei deshalb an dieser Stelle ausdrücklich gewarnt. Beides kann böse Folgen haben.

Wer also eine Veränderung seines Sehvermögens bemerkt, tut gut daran, einen Augenarzt oder Optiker aufzusuchen, um dort einen gründlichen Sehtest durchführen zu lassen – erst recht, um eine schwerwiegende Erkrankung der Augen ausschließen zu können. Übrigens: Eine Fehlsichtigkeit bzw. Sehschwäche ist keine Krankheit, sondern einfach nur eine Abweichung von der Norm.

Der Sehtest beim Profi – so läuft er ab

Um das Sehvermögen eines Menschen testen zu können, braucht es nicht nur jede Menge Fachkenntnis und Erfahrung, sondern auch hochkomplexe Messgeräte. Wer nicht gleich zum Augenarzt gehen möchte, ist deshalb bei einem Optiker gut aufgehoben. Auch hier trifft er auf Profis, die ganz genau wissen, worauf es ankommt. In den allermeisten Fällen wird ein Sehtest dort in drei Schritten ablaufen. Und genau diese drei Schritte wollen wir uns nun etwas näher ansehen:

Schritt 1: Das Vorgespräch

Bevor es daran geht, die Sehstärke zu messen, sind erst einmal ein paar persönliche Informationen nötig. In einem Vorgespräch wird Sie der Augenoptiker deshalb zum Beispiel nach ihren konkreten Sehbeschwerden fragen. Ihn interessiert dabei vor allem, wann und in welchem Zusammenhang sie jeweils auftreten. Darüber hinaus wird er Sie auch fragen, wann Ihre Augen zuletzt von einem Arzt untersucht worden sind, ob bestimmte Erkrankungen vorliegen und ob Sie Medikamente nehmen. Alle Infos dienen letztlich dazu, eine erste Einschätzung zu ermöglichen.

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Schritt 2: Der Sehzeichentest

Nach dem Vorgespräch folgt in der Regel ein erster Test, um Ihre Fernsehschärfe bzw. die Nahsehschärfe feststellen zu können. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten und Testverfahren. Am weitesten verbreitet dürfte zweifellos der sogenannte Sehzeichentest sein. Hier wird Ihnen auf einer Tafel eine Abfolge von Buchstaben, Zahlen und Zeichen präsentiert, die Sie ablesen müssen. Der Schwierigkeitsgrad nimmt dabei von oben nach unten zu. Anders ausgedrückt: Die Einzelbuchstaben und Zahlen in den oberen Reihen sind deutlich einfacher abzulesen als die in den unteren. Je nachdem, ab welcher Zeile Sie die Zeichen verschwommen, fehlerhaft oder auch gar nicht mehr sehen können, lässt sich grob einordnen, in welchem Umfang Ihre Sehfähigkeit von der Norm abweicht.

Sehzeichentest

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Schritt 3: Die Refraktionsbestimmung

Unter Refraktion versteht man die Brechung, die das Licht durch das Auge erfährt. Diese Brechung spielt eine zentrale Rolle beim Sehen. Bei der Refraktionsbestimmung findet schließlich auch das statt, was man allgemein unter "Sehstärke messen" versteht. Grundsätzlich gibt es dafür zwei Varianten, nämlich die subjektive Refraktionsbestimmung und die objektive Refraktionsbestimmung. Bei Variante eins wird der Optiker verschiedene Gläser mit unterschiedlichen Sehstärken verwenden. Sie müssen ihm dann sagen, bei welcher Stärke und bei welchem Glas sie am besten sehen. Das Messen der Sehstärke findet bei dieser Methode also eher indirekt ab und hängt von ihrer subjektiven Wahrnehmung ab.

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Im Gegensatz dazu liefert die sogenannte Schattenprobe (Skiaskopie) weniger subjektive als objektive Werte. Statt der Gläser wird hier ein Spiegel mit einem Loch in der Mitte verwendet. Durch dieses Loch werden Lichtstrahlen auf der Netzhaut abgebildet. Bei einem bestimmten Brechungswinkel entsteht ein Schattenbild, an dem der Optiker zum Beispiel ablesen kann, ob eine Kurz- oder Weitsichtigkeit vorliegt. Mit einem sogenannten Refraktometer lässt sich anschließend noch eine objektive Bestimmung der Sehstärke vornehmen.

Sehstärke messen – die Grundlage für Brillen und Kontaktlinsen

Wer eine Sehschwäche hat, hat natürlich auch ein großes Interesse daran, dass diese korrigiert wird. In den allermeisten Fällen braucht es dafür eine Brille oder Kontaktlinsen. Für welche Sehhilfe man sich entscheidet, hängt vor allem von den persönlichen Vorlieben hab. Linsen, die dabei verwendet werden – auch Brillengläser sind zuallererst optische Linsen – müssen dabei natürlich die richtige Sehstärke haben, um die vorhandene Sehschwäche optimal ausgleichen zu können. Damit dürfte auch klar sein, welche große Bedeutung ein Sehtest hat und warum es dabei auf Genauigkeit und Sorgfalt ankommt.

Multifokale-Tageslinsen-Aqua-aus-Silikon-Hydrogel-von-Air-Optix

Übrigens: Es macht durchaus Sinn, das Sehvermögen der Augen in regelmäßigen Abständen kontrollieren zu lassen. Viele Optiker bieten dafür kostenlose Sehtests an. Im Zweifelsfall bezahlt auch die Krankenkasse den Test. Der Komfort von Kontaktlinsen wird bei der Wahl ständig größer. Silikon-Hydrogel-Linsen sind dabei ein großer Schritt Richtung „Sehhilfe, die man gar nicht mehr bemerkt“. Selbst für Träger von Gleitsichtbrillen gibt es inzwischen alternativ multifokale Linsen, die nah wie fern scharfes Sehen ermöglichen.


Beitragsbild: © Kzenon / Fotolia.com

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