Was hilft gegen rote Augen?
Rote oder gerötete Augen können bei jedem auftreten: Häufig sind sie Symptom von Überlastungen, Indikator von Krankheiten oder überpräsenten Umwelteinflüssen. Doch was tun, wenn Rötungen gemeinsam mit Brennen oder Fremdkörpergefühl auftreten? Wir beleuchten Gründe und Maßnahmen bei roten Augen!
Farbänderung durch natürliche Durchblutung
Auch wenn sich unser Auge nach einem längeren Tag rötlich präsentiert, können wir hier schon einmal Entwarnung geben: Das natürliche Weiß – die sogenannte Lederhaut des Auges – ist meist nur indirekt und temporär vom Farbwechsel betroffen. Vielmehr resultiert die rötliche Färbung aus haarfeinen Äderchen, die unter der Hornhaut stärker durchbluten.
Diese Augenrötungen können spontan, ein- oder gar beidseitig auftreten. Wenn beispielsweise ein Fremdkörper kurzfristig in das Auge gelangt, reagiert es mit einer Kombination aus höherer Durchblutung und Tränenproduktion: Ist die "Gefahr" dann überstanden (also ausgeschwemmt) bildet sich die Rötung wieder zurück. Wenn das Auge allerdings dauerhaft gereizt oder empfindlich ist, sollte schnellstens die Ursachenfindung eingeleitet werden.
Rote Augen: Ursachen
Generell ist ein gerötetes Auge Symptom dafür, dass eine momentane Abwehrreaktion vorliegt. Diese kann gleichermaßen durch eine Infektion, als auch durch Staubkörner, Schmutz oder andere Fremdpartikel ausgelöst werden.
Negative Umweltfaktoren sind jedoch häufig nicht direkt ersichtlich: So kann trockene Luft in klimatisierten Zügen ebenso wie in Flugzeugabteilen zwar auf Grund der Klimaanpassung als generell angenehm empfunden werden, wirkt sich aber dennoch negativ auf das empfindliche „Biosystem Auge" aus.
Weitere Umwelteinflüsse als mögliche Ursachen
Auch eine Überanstrengung kann die Blutgefäße des Auges sichtbar werden lassen. Dies kann beispielsweise durch Schlafmangel oder ausdauernde, hochkonzentrierte PC-Arbeit geschehen. Aber auch Staub, Zigarettenrauch und Chemikalien wie Chlor (beispielsweise durch gechlortes Wasser im Urlaub) und Kosmetika lassen die Bindehaut schnell erröten.
Kosmetika stellen einen Sonderfall unter den Umwelteinflüssen dar, da sie häufig in direkter Nähe angewandt werden und im Ernstfall sehr hartnäckig und brennend verbleiben können (Wimpern, Lider). Für die Entfernung etwaiger Cremes oder kosmetischer Hilfsmittelchen empfehlen wir klares Wasser, um die Rückstände auszuspülen. Wenn die Beschwerden sich allerdings eher verschlimmern, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden.
Kontaktlinsenträger: Das Auge wird schnell rot
Oft leiden Kontaktlinsenträger unter Reizungen des Auges, welche sich in Trockenheitsempfinden, Fremdkörpergefühlen und geröteter Bindehaut niederschlagen. Hierzu können unterschiedliche Faktoren beitragen.
Zum einen verlieren Kontaktlinsen schrittweise die ihnen eigene Sauerstoffdurchlässigkeit. Auch bei fachgerechter Nutzung und regelmäßiger Reinigung sammeln sich Ablagerungen wie Lipide und Proteine auf der Oberfläche der Linsen und stören den Sauerstofftransfer. Aus diesem Prozess ergibt sich die terminierte Halbwertszeit einer Kontaktlinse. Wird diese überschritten, ist der Augapfel schnell unterversorgt mit Sauerstoff und bildet feinadrige Verwachsungen, um doch noch genug Sauerstoff zu generieren.
Generell ist neben groben Fehlerpotentialen in der Handhabung der Linsen, wie etwa bei der Linsenpflege oder beispielsweise das Tragen von beschädigten, abgelaufenen oder nicht auf das Auge angepassten Produkten, die Feuchtigkeit ein zentraler Begriff.
Trockenheit bei Kontaktlinsen: Was hilft gegen rote Augen?
Kontaktlinsen besitzen neben einer generellen Halbwertszeit Tageslinsen, Wochenlinsen und Monatslinsen eine meist auf der Packung ausgezeichnete Empfehlung zur täglichen Tragedauer. Diese variiert - je nach Kontaktlinsenmaterial und Herstellungsprozess - meist zwischen 10 und 16 Stunden. Doch was tun, wenn sich schon nach wenigen Stunden Trockenheit und eine gerötete Bindehaut einstellen?
Da einige Benutzer von Linsen unter Prädispositionen für trockene Augen leiden, haben Kontaktlinsenhersteller Pflegemittel und Tropfen konzipiert, die den natürlichen Tränenfilm unterstützen. So sind beispielsweise die Benetzungstropfen ClearVision Comfort Tears in einer handlichen 15-Milliliter-Größe erhältlich und unterstützen immer dann, wenn es wirklich darauf ankommt.
Augentropfen gegen rote Augen: Auch Blink-N-Clean des US-amerikanischen Herstellers Abbott Medical Optics ist dank der überschaubaren Dosierflasche bestens geeignet, um zwischendurch die Linsen zu reinigen und nachzubenetzen.
Erkrankungen: Ernstzunehmende Ursachen für gerötete Augen
Doch nicht nur Umwelteinflüsse und Kontaktlinsen können Grund für rote Augen sein. Manchmal verbirgt sich hinter dem Symptom eine Syndrom oder gar eine Störung des Auges. Häufig diagnostiziert wird besonders bei Kontaktlinsenträgern das sogenannte Sicca-Syndrom, bei welchem die Horn- und Netzhaut nur unzureichend mit Tränenflüssigkeit versorgt wird.
Rötungen und Juckreiz sind die unmittelbare Folge. Das Syndrom kann sich unbehandelt aber auch chronifizieren und zu häufig wiederkehrenden Bindehautentzündungen werden. Unter den Krankheiten ist die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) am häufigsten für Rötungen verantwortlich. Durch Bakterien oder Umwelteinflüsse ausgelöst, gehen rote Augen hier meist Hand in Hand mit einer deutlich sichtbaren Schwellung des Auges.
Weitere gängige Erkrankungen und Ursachen
Rote Augen können auch durch Verletzungen der Hornhaut selbst ausgelöst werden. Wenn zusätzlich zur Irritation ein starker lokaler Schmerz vorliegt, sollte immer ein Augenarzt konsultiert werden. Selbst ein Gerstenkorn (ein Abszess am entzündeten Augenlid) ist zwar in den meisten Fällen ungefährlich, sollte aber von einem Fachmann begutachtet werden.
Wenn eine Rötung ohne offenkundigen Grund vorliegt, könnte auch eine bislang unerkannte Allergie vorliegen. In diesem Fall sollten andere, auf eine Allergie hinweisende Symptome im Blick behalten werden, um später effektiv im Zuge einer Hypersensibilisierung dagegen vorgehen zu können.
Schritte gegen rote Augen
Wenn das Sehorgan gereizt oder rot ist, sollte generell zuerst die Ursache hierfür identifiziert werden. Umwelteinflüsse wie Schlafmangel oder Überanstrengung nach langen Arbeitsstunden am PC sind relativ leicht zu eliminieren. Auch für Nicht-Kontaktlinsenträger können Nachbenetzungstropfen helfen.
Wenn sich die Symptome jedoch nicht auf einen vermeidbaren Umwelteinfluss reduzieren lassen, sollte ein Fachmann konsultiert werden: Nur ein Augenarzt kann die Ursachen der Beschwerden identifizieren und eine etwaige Chronifizierung verhindern.
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